Firmengeschichte 1964-1989

Durch die weitgehende Zersplitterung bzw. Kleinteiligkeit der Organisation der Wasserversorgung und die Vielzahl unterschiedlichster Aufgabenträger fiel es den verantwortlichen staatlichen Stellen zunehmend schwerer, die völlig unzureichenden Baukapazitäten auf wichtige Prioritäten bei der Fortschreibung und Entwicklung der wasserwirtschaftlichen Infrastruktur zu konzentrieren.

Aus diesem Grund wurde 1964 der VEB Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Dresden gegründet. Die Städte und Gemeinden des ehemaligen Bezirkes Dresden mussten ihre bisherige Zuständigkeit an den neu gegründeten und zentral geführten Betrieb abgeben.

Für einige Städte und Gemeinden hatte diese Entscheidung wirtschaftliche Vorteile soweit sie unmittelbar von neuen Industrieansiedlungen und Wohnungsneubau betroffen waren, die einen Neu- bzw. Ausbau der vorhandenen wasserwirtschaftlichen Kapazitäten erforderlich machten.

Andere Städte und Gemeinden gerieten mit dieser Entscheidung weiter ins Hintertreffen, weil der extensive Neu- und Ausbau von Anlagen der Wasserversorgung vor dem Hintergrund der von „Oben“ administrativ verordneten wirtschaftlichen Entwicklung ganzer Regionen ins Stocken geriet und in einigen Gebieten, wie beispielsweise dem Osterzgebirge, ganz zum Erliegen kam.

Während der Neu- und Ausbau (Kapazitätserweiterung) von wasserwirtschaftlichen Anlagen unter großen Anstrengungen teilweise noch geschultert werden konnte, reichten die finanziellen und materiellen Ressourcen bei weitem nicht für die planmäßige und stetige Wartung, Instandsetzung und Erneuerung des Anlagenbestandes aus.

Die Folge war ein rasanter Anstieg der Rohrbrüche und der Wasserverluste, deren Ursache allein im stetig steigenden Rohrnetzalter und dessen hohem Verschleiß begründet war.

Insbesondere kleine oberflächennahe Wasserdargebote erfüllten aufgrund der intensiven Landwirtschaft und/oder einer unzureichenden Abwasserbeseitigung im Einzugsgebiet nicht immer die Anforderungen an Trinkwasser. Die festgelegten Grenzwerte wurden teilweise überschritten und mangels Alternativen zumeist von den zuständigen staatlichen Stellen toleriert.

Viele Wasserdargebote waren bezüglich ihrer Kapazitäten (Wassermenge) dem permanent ansteigenden Bedarf insbesondere in den Sommermonaten nicht gewachsen. Dies führte oft zu Benutzungsbeschränkungen bis hin zu weitreichenden Versorgungsausfällen.