Informationen zum Thema Trinkwasser

Allgemeine Informationen

Wasser als Energiequelle

Der Ursprung des Lebens auf unserem Planeten liegt im Wasser. Der Mensch selbst besteht zu zwei Dritteln aus Wasser.

99% aller Stoffwechselvorgänge in unserem Körper hängen einerseits von der Menge des getrunkenen Wassers andererseits von seiner Qualität ab. Auch wenn unser Trinkwasser chemisch aufbereitet ist, sind noch Stoffe wie Nitrat, Spuren von Pestiziden und verschiedensten Chemikalien nicht nur fest, sondern auch feinstofflich vorhanden.

Trinkwassergewinnung

Einwandfreies Trinkwasser sollte folgende Anforderungen erfüllen:

  • frei von Krankheitserregen und sonstigen Bakterien
  • geschmacklich neutral und kühl
  • farb- und geruchlos
  • Mindest-/Maximalgehalt an gelösten mineralischen Stoffen gemäß deutscher Trinkwasserverordnung

Deshalb ist unser Trinkwasser

  • Das wichtigste Lebensmittel

Wasserverbrauch im Ländervergleich

Jeder westdeutsche Bürger verbraucht pro Tag ca. 132 Liter Trinkwasser. Die ostdeutsche Bevölkerung dagegen nur ca. 93 Liter. Der Wasserverbrauch in Deutschland ist insgesamt in den vergangenen Jahren um rund 20 % gesunken. Hauptursachen sind laut Fraunhofer Institut höhere Wasser- und Abwasserpreise sowie niedrigere Haushaltseinkommen im Osten.

BundeslandWasserverbrauch 2008
Baden-Würtemberg126 L (Liter/Tag/Kopf)
Bayern135 L (Liter/Tag/Kopf)
Berlin155 L (Liter/Tag/Kopf)
Bremen124 L (Liter/Tag/Kopf)
Hamburg133 L (Liter/Tag/Kopf)
Hessen156 L (Liter/Tag/Kopf)
Mecklenburg-Vorpommern100 L (Liter/Tag/Kopf)
Niedersachsen146 L (Liter/Tag/Kopf)
NRW128 L (Liter/Tag/Kopf)
Rheinland-Pfalz139 L (Liter/Tag/Kopf)
Saarland143 L (Liter/Tag/Kopf)
Sachsen98 L (Liter/Tag/Kopf)
Sachsen-Anhalt92 L (Liter/Tag/Kopf)
Schleswig-Holstein124 L (Liter/Tag/Kopf)
Thüringen95 L (Liter/Tag/Kopf)

Technische Informationen

Zu den Eigenschaften von noch nicht aufbereitetem Oberflächenwasser (Talsperre/Speicher) zählen:

  • niedriger pH-Wert
  • geringe Pufferwirkung
  • hohe organische Belastung, Huminstoffe und Algen
  • hohe Eisen-, Mangan- und Aluminiumgehalte
  • Trübstoffe und andere Stoffe in Abhängigkeit von Niederschlägen auftretend
  • jahreszeitlich schwankenden Sauerstoffgehalt


Ergebnis nach Aufbereitung

  • Trinkwasser entsprechend Trinkwasserverordnung vom 21. Mai 2001


Aufbereitungsstufen eines Oberflächenwassers

  • Kalkwasser und Kohlensäure werden zur ersten Aufhärtung und Erhöhung des pH-Wertes eingesetzt
  • In der Flockungs- und Sedimentationsanlage werden durch Zugabe von einem Flockungsmittel und Kaliumpermanganat Flocken gebildet, an denen nicht absetzbare Wasserinhaltsstoffe angelagert und zum Absetzen gebracht werden. Der Prozess wird durch Zugabe von Flockungshilfsmittel und Kontaktschlamm unterstützt
  • Der anfallende Schlamm wird abgepumpt, separat gespeichert und einer weiteren Schlammbehandlung außerhalb des Wasserwerkes zugeführt
  • In den Klarwasserablauf der Sedimentationsanlage wird zur weiteren Erhöhung des pH-Wertes und der Härte nochmals Kalkwasser und Kohlensäure zugegeben
  • Die sich anschließende Filtration entfernt noch enthaltene Restflocken aus dem Wasser
  • Um gelöste organische Wasserinhaltsstoffe aus dem Wasser besser mit Aktiv-Kohle entfernen zu können, wird Ozon zugesetzt. Ozon als starkes Oxidationsmittel tötet außerdem Bakterien und Viren im Wasser ab
  • Nach der Filtration erfolgt eine abschließende Kalkwasserzugabe zur Einstellung des geforderten pH-Wertes
  • Um in einem weit verzweigten Verteilernetz die Trinkwasserqualität zu sichern, erfolgt abschließend eine Desinfektion des Trinkwassers

Beste Wasserqualität – von der Quelle bis zum Wasserhahn

Wassermangel – in Sachsen kein Thema

Jeder Haushalt in Deutschland verbraucht durchschnittlich etwa 130 Liter Wasser pro Tag. Talsperren sind das Rückgrat der sächsischen Trinkwasserversorgung. Insgesamt kann die Landestalsperrenverwaltung jedes Jahr etwa 380 Millionen Kubikmeter Talsperrenwasser zur Trinkwasser-und Brauchwasserversorgung zur Verfügung stellen. Damit befindet sich der Freistaat in einer sehr komfortablen Situation. Wassermangel ist hier kein Thema. Dazu kommt, dass die meisten sächsischen Talsperren in einem Verbundsystem miteinander verknüpft sind. So können auch anhaltende Trockenzeiten überbrückt werden.

Höchste Qualitätsanforderungen

Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Deshalb gelten hier die höchsten Qualitätsanforderungen. Trinkwasser steht unter besonderem gesetzlichem Schutz. So gibt es beispielsweise Trinkwasserschutzgebiete, in denen Besucher sowie die Land-und Forstwirtschaft strenge Regeln befolgen müssen. Trinkwassertalsperren sind zusätzlich durch Vorsperren und Vorbecken geschützt.

Das sächsische Talsperrenwasser hat einen hohen Reinheitsgrad. Bei der Aufbereitung des Rohwassers zu Trinkwasser werden in den Wasserwerken in der Regel naturnahe Verfahren angewendet. Die Sicherung der hohen Qualität beginnt jedoch nicht erst in den Wasserwerken, sondern bereits an den Talsperren und in ihren Einzugsgebieten.

In Sachsen wurden bereits vor 500 Jahren die ersten Wasserspeicher angelegt. Der Bergbau blühte. Über Kunstgräben wurde das Wasser in die Bergwerke geleitet, wo es vor allem für Erzwäsche und Hammerwerke benötigt wurde. Ende des 19. Jahrhunderts hielt die Industrie in Sachsen Einzug. Die Bevölkerung wuchs – und damit auch der Wasserbedarf. So wurden in großem Umfang Talsperren und Speicher gebaut.

Heute gibt es in Sachsen 23 Trinkwasser- und 33 Brauchwassertalsperren sowie mehr als 80 sonstige Stauanlagen. Fast alle sächsischen Stauanlagen sind multifunktional – das heißt, sie haben neben ihrer Bedeutung für die Trink-oder Brauchwasserversorgung auch eine Hochwasserschutzfunktion. An derzeit 19 Talsperren gibt es Energiegewinnungsanlagen. Viele Anlagen höhen mit ihrem Wasser in Trockenzeiten Pegelstände von Flüssen auf. Einige Talsperren werden außerdem touristisch genutzt.

Wer handeln will, muss Bescheid wissen

Die Landestalsperrenverwaltung sorgt nicht nur dafür, dass Trinkwasser in ausreichender Menge vorhanden ist, sondern sie legt auch ein besonderes Augenmerk auf die Qualität des Wassers. Dafür betreibt sie vier Untersuchungsstellen. Damit die Talsperren, Speicher und ihre Zuflüsse in kürzester Zeit erreicht werden können, sind die Untersuchungsstellen in verschiedenen Regionen angesiedelt: in Radeburg bei Dresden, in Paulsdorf bei Dippoldiswalde, in Reifland im Erzgebirge und in Plauen im Vogtland. Die Untersuchungsstellen kontrollieren die Wasserqualität der Talsperren und Speicher flächendeckend.

So kann die Landestalsperrenverwaltung die bestmögliche Qualität ihres Talsperrenwassers garantieren. Das gilt sowohl für Trinkwassertalsperren als auch für Anlagen, die unter anderem touristisch genutzt werden. Die Landestalsperrenverwaltung ist jederzeit im Bilde darüber, ob sich zum Beispiel Algen in dem Badegewässer bilden. Auch bei Havarien und Unfällen im Einzugsgebiet der Gewässer ist es besonders wichtig, dass sofort Proben genommen und diese in den Laboren ausgewertet werden. Nur so kann innerhalb kürzester Zeit gehandelt werden.

Zahlreiche automatische Messstationen ergänzen die umfangreiche Überwachung der Talsperren, Speicher und Zuflüsse. Ihre Messdaten werden online an die Untersuchungsstellen übermittelt und dienen vor allem der Früherkennung von Wasserbelastungen.

Quelle: Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen