Firmengeschichte 1989-1993

Nach der politischen Wende im Jahr 1989 wurde wenig später der VEB Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Dresden in die Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Dresden GmbH (WAB) umgewandelt. Die Gesellschaft übernahm im wesentlichen die vorhandene großräumige Struktur und war weiterhin für den gesamten Regierungsbezirk Dresden zuständig. Alle Kommunen wurden Anteilseigner an der Gesellschaft. Sie waren auch im Aufsichtsrat der Gesellschaft vertreten.

Im Jahr 1990 gründete sich aus Bürgermeistern der Kommunalbeirat, der die für die Altkreise Freital und Dippoldiswalde zuständige Bereichsdirektion der WAB u.a. bei der Ausarbeitung der Investitionspläne und der gemeinsamen Festlegung von Investitionsschwerpunkten unterstützte.

Unter den neuen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wurde sofort damit begonnen, bisher stark vernachlässigte Regionen durch die überproportionale Bereitstellung finanzieller Mittel und materieller Kapazitäten an das sonst übliche technische Niveau heranzuführen.

Maßgebend hierfür waren die allgemein anerkannten Regeln der Technik und die Sicherstellung einer moderaten Entwicklung der Wasserentgelte innerhalb der gesamten WAB.

Viele Kommunen waren mit dem Tempo des Aufholprozesses und den gesetzten investiven Prioritäten seitens der WAB bzw. seiner Anteilseigner unzufrieden. Andere befürchteten, die Zeche für diejenigen Kommunen zahlen zu müssen, in denen seitens der WAB aufgrund des enormen Investitionsnachholbedarfes mehr als in die jeweils eigene Kommune investiert werden musste.

Wiederum andere hatten ganz einfach kein Vertrauen in das neu gegründete Unternehmen. Aus dieser komplexen Gemengelage entwickelte sich zunächst der Wille, der später in der entschiedenen und nicht verhandelbaren Forderung mündete, das Unternehmen WAB zu zerschlagen und in eine Vielzahl neuer kleiner Aufgabenträger zu überführen.

Damals blieben jedoch sachliche und wirtschaftliche Überlegungen außen vor. Die unbestrittene Erkenntnis, dass viele wirtschaftliche Synergien eines großen Unternehmens mit seiner Zerschlagung auch verloren gehen würden, nahmen die Kommunen und ihre Berater mehrheitlich trotz vehementer und deutlicher Warnungen vieler Fachexperten billigend in Kauf.

Für einen finanziellen Ausgleich, welcher die unterschiedlichen wirtschaftlichen und technischen Ausgangsbedingungen der jeweiligen neuen Aufgabenträger berücksichtigen würde, wurde zum Nachteil einiger weniger Aufgabenträger auch keine zufriedenstellende Lösung gefunden.